Nürnberg kennenlernen
Nürnberg ist das Wirtschafts-, Dienstleistungs- und Kulturzentrum Nordbayerns und Mittelpunkt eines weltoffenen Ballungsraumes. Erfahren Sie hier, was Nürnberg wirtschaftlich und wissenschaftlich zu einer attraktiven Destination macht.
Mit insgesamt rund 3,5 Millionen EinwohnerInnen und einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 151 Milliarden Euro gehört sie zur Champions League der europäischen Wirtschaftsräume. Hier produzieren zwei Millionen Erwerbstätige in 150.000 Unternehmen Güter und Dienstleistungen, die zu 49 Prozent für den Export bestimmt sind.
Die Stärken des Wirtschaftsraums Nürnberg liegen in der IT- und Medizinbranche und der Entwicklung technischer Lösungen für die Anwendungsgebiete Energie, Verkehr und Medizin. Als moderner High-Tech-, Industrie- und innovativer Dienstleistungsstandort in einer der dynamischsten High-Tech-Zentren Europas entwickelt sich der Großraum Nürnberg weiter zu einer Innovationshauptstadt für Zukunftstechnologien und Forschung und Entwicklung.
Diese gebündelte wirtschaftliche Stärke in Kombination mit den mehr als 20 Hochschulen und über 50 Forschungseinrichtungen machen die Metropolregion Nürnberg zur idealen Destination. Sie befinden sich mit Ihrer Tagung, Ihrem Kongress oder Veranstaltung bei uns also in bester Gesellschaft!
Wirtschaft
Die Metropolregion Nürnberg zählt zu den zehn stärksten Wirtschaftsräumen Europas dank einer innovationsstarken, mittelständisch geprägten Wirtschaftsstruktur. So behauptet sich Nürnberg als moderner High-Tech-, Industrie- und innovativer Dienstleistungsstandort mit einer überproportional hohen Wirtschaftsleistung.
In der europäischen Metropolregion Nürnberg sind rund 150.000 Unternehmen, allein 25.000 im Nürnberger Stadtgebiet, aus allen Branchen angesiedelt, die eine gute Mischung aus Global Playern (u.a. adidas, Datev, Siemens), Hidden Champions (z.B. uvex, Barth & Sohn) und jungen (Tech-)Startups (inzwischen etablierte Beispiele: FlixBus & immowelt.de), abdecken. So zählt z. B. der Zollhof – Tech Incubator zu einem der schnellst wachsenden Gründerzentren Deutschlands.
Nürnbergs Branchenkompetenzen
Für die Stadt Nürnberg sind diese drei Kompetenzfelder am bedeutendsten:
- Information & Kommunikation: In Nürnberg sind 10,3 % aller Beschäftigten in dieser Branche tätig. Damit landet Nürnberg in dieser Branchenkompetenz deutschlandweit auf Platz 3 hinter München und Bonn.
- Medizin & Gesundheit: Die Region ist Heimat des „Medical Valley“, ein international führendes Medizintechnik-Cluster. Gemeinsam mit dem Zollhof wurde es 2017 zum „Digital Health Hub“ ernannt, einer der zwölf nationalen „Digital Hubs“ des BMWi.
- Energie & Umwelt: Nürnberg beherbergt u.a. den Energie Campus Nürnberg und das H2.B – Wasserstoffzentrum Bayern.
Weitere Kompetenzfelder von Nürnberg und der Metropolregion sind: Automation & Produktionstechnik, Automotive, Neue Materialien und Verkehr & Logistik.
Digitalisierung als Treiber
Der Erfolg der letzten Jahre beruht auf der starken Digitalisierungskompetenz am Standort Nürnberg und der engen, gelebten Kooperation von Wirtschaft, Politik und Forschung. Durch das besondere Innovations-Ökosystem hebt sich die Region inzwischen durch cluster-übergreifende Lösungen in vier wissensbasierten und zukunftsgerichteten Aktionsfeldern hervor: vernetzte Mobilität, digitale Gesundheitswirtschaft, vernetzte Produktion und nachhaltige Energiesysteme.
Mehr Informationen zum Wirtschaftsstandort Nürnberg auf den Webseiten der Stadt Nürnberg und der Europäischen Metropolregion Nürnberg.
Wissenschaft
Nürnbergs Hochschullandschaft
Die Studienvielfalt im Großraum Nürnberg ist groß: von bildender Kunst und Musik über künstliche Intelligenz hin zu Medizin, Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften. In Nürnberg allein sind derzeit ca. 24.000 Studierende eingeschrieben. Verlässt man die Stadtgrenzen und begibt sich in die Metropolregion erweitert sich die Bandbreite noch mehr. Insgesamt sind hier 20 Hochschulen, 50 Forschungseinrichtungen und ca. 100.000 Studierende angesiedelt.
Zu den Nürnberger Hochschulen zählen:
- Akademie der Bildenden Künste
- Evangelische Hochschule Nürnberg
- FAU Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- FernUniversität in Hagen Campus Nürnberg
- Hochschule für Musik Nürnberg
- Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm
Mit der 2021 gegründeten Technischen Universität Nürnberg wächst das Innovations-Ökosystem weiter: Sie soll neue Maßstäbe in der deutschen Hochschullandschaft setzen und eine Universität neuen Typs mit Modellcharakter werden.
Forschung & Entwicklung
Neben diesen namhaften universitären Einrichtungen wird in Nürnberg auch exzellent an zahlreichen außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Anwenderzentren mit internationalem Renommee geforscht. Man setzt auf eine enge Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft und fördert interdisziplinäre, anwendungs- und lösungsorientierte Kooperationen. Gute Beispiele hierfür sind u.a. das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS und der Energie Campus Nürnberg.
Open Innovation auf Nürnberger Art
Wissenschaft passiert in Nürnberg nicht nur im geschlossenen Raum der relevanten Einrichtungen, sondern die Wissenschaftler und Forschende suchen auch die Nähe zur Gesellschaft. Man kann Wissenschaft über verschiedene Formaten an vielen Orten mitten in der Stadt am eigenen Leib erleben. Viele ansässige Museen bieten z.B. Vorträge oder Science Slams an oder man testet persönlich Innovationen und wird Teil des Entwicklungsprozesses in einem der Innovationslabore und Gründerzentren, wie dem JOSEPHS – dem offenen Innovationslabor.
Eine ausführliche Beschreibung des Wissenschaftsstandortes Nürnberg mit allen Einrichtungen hat die Wirtschaftsförderung Nürnberg für Sie aufbereitet.
Innovation und Erfindergeist
Die Metropolregion Nürnberg zählt heute zu den patentreichsten und innovativsten Wirtschaftsräumen Deutschlands und auch die ansässigen Hochschulen werden regelmäßig ausgezeichnet.
Der heutige Erfolg beruht auf der Geschichte als freie Reichsstadt im Mittelalter. Die Nürnberger BürgerInnen haben sich selbst regiert und mussten eigenverantwortlich dafür Sorge tragen, dass der Handel und das Handwerk florieren. Diese Tradition wurde in der Industrialisierung fortgeführt. So entwickelte sich Nürnberg schnell zu einem der Treiber der deutschen Industriegeschichte, die eng mit Nürnberger Namen wie u.a. AEG, Faber-Castell, Quelle oder auch Zündapp verbunden sind. Auch wenn es einige dieser Unternehmen heute so nicht mehr gibt, haben die Nürnberger WirtschaftsakteurInnen es immer wieder geschafft, sich neu oder weiterzuentwickeln, und den erfolgreichen Wandel zu einem modernen High-Tech-, Industrie- und innovativen Dienstleistungsstandort geschafft.
Ausgewählte Beispiele des Nürnberger bzw. fränkischen Erfindergeistes
Vom Spätmittelalter bis ins 21. Jahrhundert finden sich zahlreiche Beispiele für den Erfindungsreichtum der Nürnberger BürgerInnen. Bei einem Blick in die Geschichte begegnen Ihnen Namen wie Dürer, Behaim und Ohm. Hier fuhr die erste deutsche Eisenbahn und hier wurde das allererste deutsche Patent angemeldet. Und wussten Sie, dass das MP3-Format an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen entwickelt wurde?
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Spätmittelalter (1300 - 1500): Erfindungsreiches Handwerk & der "Nürnberger Witz"
1303/05
Herstellung des Nürnberger Rotbieres als erstes untergäriges Bier Deutschlands
1313
Erste Satzung zur Herstellung der Nürnberger Rostbratwurst1360
Entwicklung des Schockenzugs zur Herstellung von mittlerem und feinem Draht
1368
Entwicklung der Nadelwaldsaat: Entstehung des 1. Kunstforstes der Welt
1390
Erste Papiermühle nördlich der Alpen als Grundstein der industriellen Massenproduktion von Papier
1395
Nachweises des Berufes des „Lebküchners“, der die Nürnberger Lebkuchen backt1492
Behaim erschafft einen Weltglobus, den heute ältesten erhaltenen Erdglobus der Welt.
Etzlaub erstellt die erste Nürnberger Umgebungskarte, die älteste in Deutschland gedruckte Spezialkarte.
1500
Etzlaub erstellt auch die „Romwegekarte“, die älteste Straßenkarte des christlichen Europas. -
Neuzeit (1500 - ca. 1830): Aufbruch im Handwerk & der Wissenschaft1504
Henlein erfindet vermeintlich die erste Taschenuhr mit Federantrieb. (Inzwischen gilt er nicht mehr als Erfinder der ersten Taschenuhr).
1569
Entwicklung einer Technik für Leonische Waren (feine versilberte Kupferdrähte zur Verwendung in der Textilbranche)
1655
Entwicklung der ersten Feuerspritze
Erfindung des ersten Rollstuhls
1700
Entwicklung der ersten Klarinette
1793
Kaufmann Bestelmeier erstellt den ersten Warenkatalog und wird zum Pionier des Versandhandels.
1824
Konstruktion der ersten freistehenden Hängebrücke Deutschlands, der Nürnberger Kettensteg
1826
Entwicklung des Ohm'schen Gesetzes -
Industrialisierung (1830 - 1900): Erfindungen im Maschinenbau, Stifte- & Spielzeugproduktion
1834
Staedtler bringt den ersten Ölkreidefarbstift auf den Markt.1835
Von Nürnberg nach Fürth fährt die erste deutsche Eisenbahn, der Adler.
1875
Schwan-Bleistiftfabrik (später Schwan-STABILO) entwickelt den Kopierstift.
1877
Das 1834 entwickelte Ultramarin erhält das erste deutsche Reichspatent.
1879
Erfindung des Musikkreisels
1882
Schuckert installiert in Nürnberg die erste elektrische Straßenbeleuchtung Europas mit Bogenlampe.
Vorstellung des ersten Bing-Bärs
1883
Herstellung von Phenazon, dem ersten synthetischen Schmerz- und Fiebermittel -
Ab dem 20. Jahrhundert: Einfallsreichtum & Erneuerung1914
Einführung des Schuco Automato, einer freimarschierenden Spielzeugfigur
Ca. 1920
Kreation des „Bärendrecks“, Lakritzsüßigkeit
1921
Start der Produktion von Zündapp-Motorräder für Jedermann
1923
"Em-eukal" von Dr. Carl Soldan wird das erste deutsche Hustenbonbon.
1927
Einführung des weltweit ersten Kosmetikstifts: „Schwan Eyebrow Pencil“
1929
Geburtsjahr des „Tempo"-Taschentuchs, dem ersten Papiertaschentuch.
1933
Entwicklung des Schuco-Wendeautos
1946
Grundig entwickelt das Heinzelmann-Radio für Jedermann.
1948
Die soziale Marktwirtschaft wird in Deutschland eingeführt, basierend auf den Theorien von Ludwig Erhard (geboren in Fürth).
1952/54
Puma, gefolgt von adidas, entwickeln den Schraubstollenschuh.
1963
Konstruktion einer spurgebundenen Rennbahn, die Carrera-Bahn
1970
Ein Nürnberger Uhrmacher entwickelt die Funkuhr.
1971
Entwicklung des ersten neongelben Textmarkers "STABILO BOSS"
1972
Das Bobby-Car aus Fürth kommt auf den Markt.
1974
Die kleinen Figuren von PLAYMOBIL erblicken das Licht der Welt.
1987
Entwicklung des MP3-Formates zur Speicherung von Audiodateien an der FAU Erlangen-Nürnberg und dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS
2010
In Nürnberg fährt die weltweit erste vollautomatische, fahrerlose U-Bahn im Mischbetrieb.
2012
Ein Forscherteam der FAU entwickelt das LOHC, ein flüssiger Wasserstoffspeicher.